Zwei Systeme – ein Gedanke

Fussbodenheizung oder Heizkörper

Oft ist der Vergleich dieser Systeme vollkommen irrelevant, da vor allem bei Sanierungen gar nicht beide in Frage kommen. Soll ein bestehender Boden erhalten werden, lässt sich eine Fussbodenheizung nicht realisieren. Allerdings gibt es heute auch Fussbodenheizungssysteme mit 25mm Aufbauhöhe die man sehr gut bei Sanierungen einsetzen kann. Oft verwendet man diese System in alten Bauernhäusern mit geringer Raumhöhe.

Auch wenn der Boden zum Teil erneuert wird, kann eine zusätzliche Dämmung notwendig werden und das Bodenniveau muss angehoben werden. Kann das Bodenniveau nicht angehoben werden, müssen die Leitungen aufwändig in den bestehenden Boden eingefräst werden. Eine äusserst zeitaufwändige und teure Arbeit. So wird eine Entscheidung zwischen den beiden Systemen oft schon durch den Platzbedarf getroffen. Hat man jedoch in einem Neubau die Wahl zwischen Radiatoren und Fussbodenheizung, dann spielt die Bodenheizung sofort ihre vielen Vorteile aus:

  • Bodenheizungen sind unsichtbar

  • Möblierung ist ohne Heizkörper an der Wand wesentlich einfacher
  • Es müssen keine Radiatoren abgestaubt und gereinigt werden
  • Bei Bodenheizungen sind tiefere Temperaturen um 35 Grad möglich

  • Durch die tiefere Vorlauftemperatur spart man Heizkosten

  • Räume werden bei Bodenheizungen gleichmässiger temperiert
  • Auf längere Sicht heizen Sie günstiger als mit Heizkörpern
  • Eine Flächenheizung kann nicht nur heizen, sondern dem Raum in begrenztem Umfang auch Wärme entziehen und ihn so im Sommer kühlen

Um zu verstehen, auf welche Art die Heizung ihre Wärme an den Raum abgibt, müssen wir uns kurz mit zwei technischen Begriffen beschäftigen. Das ist zum einen die Strahlungswärme und zum anderen die Konvektionswärme.

 

Strahlungswärme

Die Strahlungswärme erwärmt im Gegensatz zur Konvektionswärme nicht die Luft im Raum, sondern direkt die Objekte, auf die die Infrarotstrahlen treffen. Die Wärmestrahlen, die z.B. ein Kachelofen abgibt, treffen ähnlich den Sonnenstrahlen direkt den menschlichen Körper oder andere Objekte und erwärmen dessen Oberfläche. Diese Art der Wärme wird als sehr angenehm empfunden. Ein Vorteil der Strahlungswärme ist auch, dass weniger Luft bewegt und kein Staub oder Pollen aufgewirbelt werden.

 

Konvektionswärme

Bei der Konvektionswärme kommt es zu einer Luftverschiebung durch die sogenannte Konvektion. Hierbei strömt kalte Luft von unten über den Heizkörper. Dabei erwärmt sie sich, dehnt sich aus, steigt nach oben und verteilt sich gleichmässig im Raum. Nach einer Weile kühlt sie sich ab und sinkt wieder auf den Boden zurück. Dadurch entsteht im Raum eine Zugluft, die man als unangenehm empfinden kann. Da eine Konvektion immer Luft bewegt, werden auch Staub, Milben und Pollen aufgewirbelt, was für Allergiker unangenehm sein kann. Fussbodenheizungen übertragen ihre Wärme fast ausschliesslich über Konvektion. Bei Heizkörpern dagegen liegt der Anteil Konvektion bei ca. 60% und die Strahlungswärme bei rund 40%.

Neben der Art der Wärmeabgabe ist vor allem die Trägheit der Systeme zu beachten. Während Heizkörper sehr schnell warm werden und den Raum aufheizen, unterliegen Fussbodenheizungen einer grossen, thermischen Trägheit. Sollten Sie beide Systeme schon kennen, dann wissen Sie bereits was gemeint ist. Friert man bei einer Heizung mit Heizkörpern, dann dreht man diese einfach weiter auf und hat es schon in kurzer Zeit wohlig warm. Bei einer Fussbodenheizung kann dieser Vorgang mehrere Stunden dauern. So werden auch Nachtabsenkungen und ein rasches Ausschalten schwieriger, denn der aufgewärmte Boden gibt noch über eine längere Zeit Wärme ab und es wird nicht sofort merklich kühler.

Sie merken sicher schon, dass beide Systeme ihre Vor- und Nachteile haben. Doch im Gesamtüberblick liegt die Fussbodenheizung mit ihrer Effizienz, der gleichmässigen Wärmeabgaben an den Raum und die tieferen Heizkosten eine Nasenlänge vorn. Wir von Marolf beraten Sie gerne, wo welche Art der Heizung Sinn macht und überhaupt einsetzbar ist. Die nachfolgenden FAQ geben Ihnen zusätzliche Entscheidungshilfen.

Fussbodenheizungen sind komplett unsichtbar und praktisch wartungsfrei. Die Wärmeabgabe an den Raum ist sehr gleichmässig. Ihre gewünschte Möblierung wird nicht beeinträchtigt und Sie müssen keine Radiatoren abstauben. Durch die tiefen Vorlauftemperaturen um die 35 Grad, lassen sich mit der Bodenheizung auf Dauer Heizkosten einsparen.

Da hier alle Rohrleitungen unter dem Boden verlegt werden müssen, ist die Installation einer Fussbodenheizung etwas teurer. Bei Defekten, wenn zum Beispiel jemand versehentlich in eine Leitung bohrt oder eine Leitung undicht ist, kann es schnell teuer werden, denn der Boden muss aufgespitzt und anschliessend repariert werden. Bei einer kompletten Sanierung der Anlage muss sogar der gesamte Fussboden entfernt werden. Die Bodenheizung hat eine bestimmte thermische Trägheit und kann nicht so schnell ein- und ausgeschaltet werden, wie Heizkörper. Für Teppichböden ist die Fussbodenheizung nur sehr bedingt geeignet, obwohl die Hersteller jetzt auch teurere Teppiche anbieten, die den Wärmeaustausch zwischen Boden und Raum weniger dämmen!

Das Verbauen herkömmlicher Heizkörper ist in der Anfangsinvestition etwas günstiger. Vor allem bei Sanierungen können Heizkörper praktisch immer eingesetzt werden. Durch den Anteil Strahlungswärme lässt es sich vor einem Heizkörper gemütlicher machen als das bei einer Bodenheizung möglich ist. Auf einem Heizkörper kann man auch rasch ein paar Kleider oder Schuhe trocknen, was bei einer Bodenheizung kaum möglich ist. Und natürlich können sie rasch eingeschaltet werden und wärmen den Raum so schnell auf.

Heizkörper sind sichtbar und benötigen Platz. Sie schränken oft die Möblierung ein, da es z.B. nicht sinnvoll ist, ein Sofa direkt vor einen Heizkörper zu stellen und so die Wärmeabgabe an den Raum zu verschlechtern. Radiatoren sind auch Staubfänger. Bei gewissen Modellen kann sich der Staub regelrecht einbrennen, wenn sie nicht regelmässig gereinigt werden. Heizkörper müssen mit höheren Vorlauftemperaturen um die 60 Grad betrieben werden, was sie weniger effizient macht, als eine Bodenheizungen.

Zur Beantwortung dieser Frage ist etwas Weitblick nötig. Selbst wenn die Montage / Verlegung einer Bodenheizung etwas teurer sein sollte, so spart man doch durch die tieferen Vorlauftemperaturen um die 35 Grad schnell bares Geld. Die Einsparung liegt gegenüber Heizkörpern, die eine Vorlauftemperatur von rund 60 Grad benötigen, bei ca. 30%.

Ja, aber man muss die thermische Trägheit dieses Systems von rund 3 Stunden beim Ein- und ca. 2 Stunden beim Ausschalten beachten. Möchten Sie also ab 22.00 nicht mehr heizen, sollten Sie das System um 20.00 ausschalten. Wenn Sie um 18.00 von der Arbeit nach Hause kommen, sollten Sie die Fussbodenheizung um 15.00 einschalten.

Installation von Fussbodenheizungen
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