Zwei Systeme – ein Gedanke
Fussbodenheizung oder Heizkörper
Oft ist der Vergleich dieser Systeme vollkommen irrelevant, da vor allem bei Sanierungen gar nicht beide in Frage kommen. Soll ein bestehender Boden erhalten werden, lässt sich eine Fussbodenheizung nicht realisieren. Allerdings gibt es heute auch Fussbodenheizungssysteme mit 25mm Aufbauhöhe die man sehr gut bei Sanierungen einsetzen kann. Oft verwendet man diese System in alten Bauernhäusern mit geringer Raumhöhe.
Auch wenn der Boden zum Teil erneuert wird, kann eine zusätzliche Dämmung notwendig werden und das Bodenniveau muss angehoben werden. Kann das Bodenniveau nicht angehoben werden, müssen die Leitungen aufwändig in den bestehenden Boden eingefräst werden. Eine äusserst zeitaufwändige und teure Arbeit. So wird eine Entscheidung zwischen den beiden Systemen oft schon durch den Platzbedarf getroffen. Hat man jedoch in einem Neubau die Wahl zwischen Radiatoren und Fussbodenheizung, dann spielt die Bodenheizung sofort ihre vielen Vorteile aus:
Um zu verstehen, auf welche Art die Heizung ihre Wärme an den Raum abgibt, müssen wir uns kurz mit zwei technischen Begriffen beschäftigen. Das ist zum einen die Strahlungswärme und zum anderen die Konvektionswärme.
Strahlungswärme
Die Strahlungswärme erwärmt im Gegensatz zur Konvektionswärme nicht die Luft im Raum, sondern direkt die Objekte, auf die die Infrarotstrahlen treffen. Die Wärmestrahlen, die z.B. ein Kachelofen abgibt, treffen ähnlich den Sonnenstrahlen direkt den menschlichen Körper oder andere Objekte und erwärmen dessen Oberfläche. Diese Art der Wärme wird als sehr angenehm empfunden. Ein Vorteil der Strahlungswärme ist auch, dass weniger Luft bewegt und kein Staub oder Pollen aufgewirbelt werden.
Konvektionswärme
Bei der Konvektionswärme kommt es zu einer Luftverschiebung durch die sogenannte Konvektion. Hierbei strömt kalte Luft von unten über den Heizkörper. Dabei erwärmt sie sich, dehnt sich aus, steigt nach oben und verteilt sich gleichmässig im Raum. Nach einer Weile kühlt sie sich ab und sinkt wieder auf den Boden zurück. Dadurch entsteht im Raum eine Zugluft, die man als unangenehm empfinden kann. Da eine Konvektion immer Luft bewegt, werden auch Staub, Milben und Pollen aufgewirbelt, was für Allergiker unangenehm sein kann. Fussbodenheizungen übertragen ihre Wärme fast ausschliesslich über Konvektion. Bei Heizkörpern dagegen liegt der Anteil Konvektion bei ca. 60% und die Strahlungswärme bei rund 40%.
Neben der Art der Wärmeabgabe ist vor allem die Trägheit der Systeme zu beachten. Während Heizkörper sehr schnell warm werden und den Raum aufheizen, unterliegen Fussbodenheizungen einer grossen, thermischen Trägheit. Sollten Sie beide Systeme schon kennen, dann wissen Sie bereits was gemeint ist. Friert man bei einer Heizung mit Heizkörpern, dann dreht man diese einfach weiter auf und hat es schon in kurzer Zeit wohlig warm. Bei einer Fussbodenheizung kann dieser Vorgang mehrere Stunden dauern. So werden auch Nachtabsenkungen und ein rasches Ausschalten schwieriger, denn der aufgewärmte Boden gibt noch über eine längere Zeit Wärme ab und es wird nicht sofort merklich kühler.
Sie merken sicher schon, dass beide Systeme ihre Vor- und Nachteile haben. Doch im Gesamtüberblick liegt die Fussbodenheizung mit ihrer Effizienz, der gleichmässigen Wärmeabgaben an den Raum und die tieferen Heizkosten eine Nasenlänge vorn. Wir von Marolf beraten Sie gerne, wo welche Art der Heizung Sinn macht und überhaupt einsetzbar ist. Die nachfolgenden FAQ geben Ihnen zusätzliche Entscheidungshilfen.