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Heizen mit einer Wärmepumpe
Wärmepumpen oft auch nur WP abgekürzt sind vor allem wegen des hohen Einsparpotenzials auf dem Vormarsch und dominieren mittlerweile die Neubaulandschaft. Basierend auf einer Studie der Energiefachstelle des Kantons Zürichs werden 9 von 10 neu gebaute Einfamilienhäuser mit einer Wärmepumpe für das Heizen und das Aufbereiten des Warmwassers ausgerüstet.
Im Vergleich zu einer Elektroheizung verbraucht die Wärmepumpe ca. fünfmal weniger Strom. Dafür müssen allerdings alle Bedingungen in und am Gebäude perfekt stimmen. Wenn dies nicht der Fall ist, kann der Stromverbrauch einer Wärmepumpe ebenso gross werden, wie der einer Elektroheizung. Sinnvoll ist der Einsatz von Wärmepumpen daher vor allem in Gebäuden mit einer sehr guten Isolation. Am besten geeignet sind Fussbodenheizungen oder gross dimensionierte Heizflächen, die mit einer möglichst tiefen Vorlauftemperatur betrieben werden können. Dies macht die Wärmepumpe gerade für Neubauten so attraktiv, weil hier das gesamte System aufeinander abgestimmt werden kann.
Handel es sich bei Ihrem Projekt aber um das Ersetzen einer bestehenden Anlage, braucht es einen besonders geschulten Blick auf die Gebäudeisolation und den bereits bestehenden Heizkreislauf. Bei einer Sanierung macht die Wärmepumpe daher nicht in allen Fällen wirklich Sinn. Doch keine Sorge, wir darauf spezialisiert, Ihnen das richtige Heizsystem zu empfehlen. Wichtig ist nach der Entscheidung für eine Wärmepumpe vor allem die Wahl des passenden Systems. Man unterscheidet im Wesentlichen 3 Systeme: Luft-Wasser-Wärmepumpen, Sole-Wasser-Wärmepumpen und die Wasser-Wasser-Wärmepumpen.
Luft-Wasser-Wärmepumpe
In der Schweiz gehören die Luft-Wasser-Wärmepumpen zu den häufig verwendeten Heizungsarten. Das liegt zum einen an den relativ niedrigen Investitionskosten und zum anderen an den vielfältigen Aufstellungsmöglichkeiten. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe nutzt nach der Installation eine Wärmequelle, die jeden Tag «kostenlos» zur Verfügung steht – die Umgebungsluft. Die Funktion einer Luft-Wasser-Wärmepumpe lässt sich etwas vereinfacht mit der Funktionsweise eines Kühlschranks vergleichen. Während ein Kühlschrank warme Luft vom inneren des Schrankes nach aussen leitet, bringt die Wärmepumpe die Wärme, die sie der Umgebungsluft entzieht, in den Raum hinein. Ein Ventilator saugt dabei aktive die Umgebungsluft an und überträgt diese auf einen eingebauten Wärmtauscher (Verdampfer).
Sole-Wasser-Wärmepumpe
Eine Sole-Wasser-Wärmepumpen ist energieeffizienter als eine Luft-Wasser-Wärmepumpe. Auf Grund der notwendigen Bohrung sind die Investitionskosten für diese Art der Wärmepumpen höher, aber im Betrieb verbrauchen sie bis zu einem Drittel weniger Strom als Luft-Wasser-Wärmepumpen und sind daher im Betrieb günstiger. Als primäre Energiequelle wird hier das Erdreich genutzt, dem mit Hilfe von Erdkollektoren oder Erdsonden Wärme entzogen wird. Wie auch die anderen Wärmepumpen funktioniert die Sole-Wasser-Wärmepumpe nach demselben Prinzip: Erst wird thermische Energie aus der Erde gewonnen und diese anschliessend zum Kältemittel geleitet. Das Kältemittel verdampft und wird zusätzlich mit Hilfe eines Verdichters komprimiert. Dadurch erhört sich nicht nur sein Druck, sondern auch seine Temperatur. Die so entstandene Wärme wird wieder durch einen Wärmetauscher (Verflüssiger) aufgenommen und dann an das jeweilige Heizsystem weitergeleitet.
Wasser-Wasser-Wärmepumpe
Wenn Wasser als Wärmequelle zur Verfügung steht, kommen oft Wasser-Wasser-Wärmepumpen zum Einsatz. Diese Wärmepumpen ziehen die Wärme aus dem Grundwasser. Hierbei handelt es sich um die weitaus effektivste Wärmequelle für eine Wärmepumpe! Damit diese Wärmequelle genutzt werden kann, muss allerdings ein Brunnen gebohrt werden. Das Grundwasser, das eine stets konstante Temperatur aufweist, wir wird nach oben gepumpt und gibt dort seine Wärme an die Wärmepumpe ab. Über eine zweite Brunnenbohrung, den sogenannten Schluckbrunnen, wird es anschliessend wieder ins Erdreich zurückgeleitet. Die Wärmepumpe hebt die gewonnene Wärme nach dem bereits erwähnten Prinzip auf das erforderliche Temperaturniveau und gibt sie wiederum ans Heizsystem ab.
So ist die Funktionsweise in wesentlichen Teilen immer dieselbe und es unterscheidet sich lediglich bei den Wärmeträgern. Erdwärmesonden machen sich die Geothermie zunutze und wandeln sie in Heizenergie um. Geologische Bedingungen müssen durch Gutachten geklärt werden, weil sie Einfluss auf die thermische Leistung des Systems haben. Beachten Sie bitte auch, dass nicht überall einfach gebohrt werden kann. Ob eine Bohrung an Ihrem Standort überhaupt möglich ist, erfahren Sie rasch über diese interaktive Karte des Bundesamtes für Energie BFE. Ebenfalls wichtig zu wissen ist, dass Anlagen mit Erdsonden, Grundwassernutzung und Aussengeräte einer Bewilligungspflicht unterliegen. Bitte informieren Sie sich darum rechtzeitig bei Ihrer Wohngemeinde oder fragen Sie uns!
Ein erfreulicher und oft wenig bekannter Faktor ist die Nutzung der Wärmepumpe zur Kühlung der Wohnung im Sommer. Da es in der warmen Zeit im Erdreich kühler ist als in der Atmosphäre, kann der bereits beschriebene Prozess umgekehrt und zur Raumkühlung verwendet werden.